Mit Indoorcycling fit in die Radsaison

Interview

Babsi und Kati

Die Tour de France ist am 29. Juni gestartet und zieht wieder Millionen von Radsportfans weltweit in ihren Bann. Auch wir bei ELEMENTS sind im Radl-Fieber und bieten im Juli eine Reihe von Indoorcycling-Specials an, um die Begeisterung für den Radsport hautnah zu erleben. Aus diesem Anlass haben wir ein exklusives Interview geführt, um Einblicke in das Indoorcycling-Training zu erhalten und zu erfahren, wie es sowohl Hobbyfahrern als auch ambitionierten Sportlern helfen kann, ihre Ziele zu erreichen. Unsere Expertinnen und ELEMENTS Incoorcycling-Trainerinnen Babsi und Kati teilen wertvolle Tipps und erzählen, wie man die Faszination des Rennrads und Mountainbikens auch indoor erleben kann.

ELEMENTS: Babsi und Kati – Ihr seid beide seit Jahren Indoorcycling Trainer und bildet auch aus. Wie seid ihr zum Indoorcycling gekommen und was fasziniert euch daran?

Babsi: Indoorcycling verbindet gesundes Herzkreislauftraining mit Musik und Emotion. Es entsteht im Kurs eine Gruppendynamik, die mitreißend ist. Jeder kann auf seinem individuellen Leistungslevel starten und sich entwickeln – es ist ein Sport für jeden von uns! Musik an, Kopf aus!

Kati: Ich bin vor vielen Jahren in einer Kursstunde im Fitnessstudio mit Indoorcycling „infiziert“ worden. Für mich ist Indoorcycling eine perfekte Symbiose aus Sport und Leidenschaft. Das Zusammenspiel aus Musik und Emotion auf dem Bike vereint Menschen unterschiedlichen Alters und sportlicher Fitness auf eine leichte Art und Weise, die manchmal unvergessene Momente kreiert.

ELEMENTS: Wie sieht eine typische Indoorcycling-Einheit bei euch aus?

Babsi: In unseren Kursen verbinden wir verschiedene Trainingsmethoden, so dass Einsteiger, aber auch sehr Fortgeschrittene Teilnehmer gleichermaßen auf Ihre Kosten kommen.

Kati: Typische Trainingseinheiten sind als Langzeitintervall gestaltet, in dem wir Widerstandsfähigkeit während der Belastungsphasen sowie auch Regenerationsfähigkeit nach dieser Belastung trainieren. Beides ist wesentlich für eine gute Fitness.

ELEMENTS: Welche Rolle spielt die Technik beim Indoorcycling und gibt es technischen Hilfsmittel, die beim Training unterstützen?

Babsi: Mittlerweile ja. Im Colorcycling nutzen wir die wattgesteuerte Farbgebung für die Kursgestaltung. Leistung wird in Watt gemessen. Watt ist im Radsport der wesentliche Leistungsindikator auch bei Radprofils. Mit diesen Rädern kann man durch gezielte Trainingsmethoden den eigenen Wattwert steigern, den man im Durchschnitt über eine Stunde halten kann (FTP Wert).

Kati: Mit dem ICG Connect System sind vor allem Gruppendynamisch neue Möglichkeiten entstanden. Z.B. kann man Teilnehmer Gruppen in Battles antreten lassen oder man kann den Kurs auch im Hintergrund durch echte Eindrücke von Radtouren aus der ganzen Welt begleiten lassen- ein etwas andere Erlebnis.

ELEMENTS: Wie können Indoorcycling-Workouts in ein umfassendes Fitnessprogramm integriert werden?

Kati: Indoorcycling ist Herz-Kreislauf- Training. Regelmäßiges Ausdauertraining verbessert die Ausdauer und das Durchhaltevermögen, indem es die Effizienz des Herz-Kreislauf-Systems erhöht. Wir trainieren also unsere kardiovaskuläre Ausdauer-und Leistungsfähigkeit und senken damit nachhaltig das Risiko für die koronare Herzerkrankung, Schlaganfälle und Diabetes mellitus.

Babsi: Man kann Cardio perfekt mit Kraftsporteinheiten kombinieren.

ELEMENTS: Wie wichtig ist Musik beim Indoorcycling und wie wählt ihr eure Playlists aus?

Kati: Musik ist der Hauptmotivator im Indoorcycling. Ich persönlich drücke mich durch Musik im Indoorcycling aus. In erster Linie wähle ich die Playlist nach der Trainingsmethodik aus, die ich für die jeweilige Class geplant habe. Manchmal setze ich gezielt epische Musik in den Classes ein, die eine ganz besondere Stimmung kreieren.

Babsi: Zudem gibt Musik die Trittfrequenz im Kurs vor. Bei einer Bergfahrt ist die Trittfrequenz langsamer als beispielsweise in einer Ebene. Die Musik auf einem Bergstück ist damit auch langsamer im Vergleich. Dabei ist der Charakter der Musik am Berg aber motivierend und mitreißend. Man kann alle Genres nutzen. Häufig wird jedoch Electro Musik als Basis verwendet.

ELEMENTS: Wie kann Indoorcycling das Training für den Outdoor-Radsport wie Monuntainbiken oder Rennradfahren unterstützen?

Babsi: Die Idee des Indoorcycling ist aus meiner Sicht eher Groupfitness und nicht 1:1 mit Radfahren zu vergleichen. Dennoch gibt es viele Möglichkeiten gerade die Vorbereitung für den Radsport im Sommer gezielt zu trainieren. Kraftausdauertraining unterstützt die Widerstandsfähigkeit bei langen Radtouren, die auch Anstiege vorweisen, wie das Mountainbiken in den Bergen. Rennradfahrer nutzen eher schnelle Trittfrequenzen. Auch die Schnelligkeitsausdauer lässt sich gezielt am Indoorcycling Rad und im Kurs trainieren.

ELEMENTS: Bereiten sich auch Profi-Sportler der Tour de France mit Indoorcycling auf die Wettkämpfe vor?

Kati: Gerade durch das Wattbasierte Training der ICG Bikes kann man den sogenannten FTP Wert explizit trainieren. Das hilft jedem Teilnehmer, ob Einsteiger oder Profi, die eigene Leistung gezielt und auf dem individuellen Traininglevel zu steigern.

ELEMENTS: Wie wichtig ist die Regeneration im Indoorcycling und wie sollte diese gestaltet werden?

Babsi: Häufig denkt man: viel hilft viel! Nach 2 intensiven Trainingstagen am Indoorcycling Bike, ist Regeneration wesentlich. Leichte Bewegung ist jedoch die bessere Regeneration als das Sofa.

Kati: Wir empfehlen eher: weniger ist mehr! Beispielsweise 30 min bei einer Trittfrequenz von ca. 90 RPM in Farbe weiß oder blau unterstützt die Regeneration aktiv.

ELEMENTS: Welche Ernährungsstrategien empfehlt ihr beim Cycling?

Kati: Wenn man einen Indoorcyling Kurs besucht, ist es wichtig, dass man zuvor etwas gegessen hat und auch über den Tag verteilt genug getrunken hat. Kohlenhydrate werden im Wesentlichen beim Indoorcycling zur Energiebereitstellung genutzt (abhängig von der Trainingsmethodik).

Babsi: Während des Kurses ist es zudem sehr wichtig ausreichend zu trinken um den Transport der Nährstoffe in die Muskulatur stetig zu gewährleisten.

ELEMENTS: Welche Tipps würdet ihr Anfängern geben, die gerade erst mit dem Indoorcycling beginnen?

Babsi: Einfach Spaß haben und mit einer Einsteiger Stunde starten :).

Kati: Grundsätzlich empfehlen wir jedem das Tragen eines Herzfrezquenzmessers. Dieser ist essentiell, um die umittelbare Antwort des Körpers auf die Belastung zu messen und zu verbessern.

ELEMENTS: Zum Schluss noch ein Blick in die Zukunft: Wie hat sich das Indoorcycling in den letzten Jahren verändert und wohin geht die Entwicklung? Gibt es aktuelle Trends?

Babsi: Früher war das Image des Indoorcyclings eher, dass man nach einem guten Kurs platt rausgeht. Da weiß man mittlerweile mehr und hat durch sportwissenschaftliches Knowhow die Kursgestaltung deutlich anders aufgebaut. Es geht darum jeden Teilnehmer individuell dem – Leistungslevel gerecht – zu trainieren. Das ist auch bei unterschiedlichen Leveln in einem Kurs möglich.

Kati: Die technischen und digitalen Möglichkeiten unterstützen mittlerweile extrem gut den individuellen Trainingserfolg. Die Teilnehmer werden daher auch mit mehr Details geschult, z.B. was auf den Displays angezeigt wird und warum das für sie wichtig ist. Eines galt jedoch früher gleichermaßen wir heute: es macht unglaublich viel Spaß!

ELEMENTS: Vielen Dank für das Interview.